← Index Meine letze Nacht im Club ist zu Ende, ein Rest Schnaps läuft noch durch meine Adern und meine Glückshormone zirkulieren im Kopf. Ich stehe auf dem Dach deines Wohnblocks, in dem wir so viele Sonnenaufgänge gesehen haben, Nächte durchgezogen haben und uns verschanzt haben, gegen die Welt da draußen. Die Wolken färben sich lila und rosa, Streifen hellen Lichts fallen durch sie auf die Dächer.
Ich blicke in den Himmel. Es ist wunderschön.
Hier. Hier zu sein. Am Leben zu sein.
Dann muss ich rauchen. Meine Augen blicken weiterhin in den Himmel, suchen ihn ab, nach Antworten auf meine Fragen. Ich finde sie nicht.
Ich rauche die Zigarette bis zu Glut, inhaliere so tief, wie es mir möglich und hoffe, dass sie nicht so schnell zu Ende ist. Irgendwann akzeptiere ich, dass kein weiterer Zug möglich ist.
Und weil ich oft möchte, dass das Leben ein Film oder eine dieser Serien ist, weil ich tief in meinem Inneren Pathos mag, mich eine unbändige Sehnsucht treibt, werfe ich die Zigarette vom Dach. Ich denke an euch. An uns. An das, was wir waren, sein konnten, sein könnten, nun sind. und irgendwann sein werden. Und denke: es ist doch alles möglich, wir brennen so sehr, und wollen so viel. Wir müssen einfach nur wählen.
